Ackermomente #5 - Kartoffelsalat

September 18, 2016


Ackermomente, Fleurcoquet


Die Tage werden so langsam kürzer und der Sommer hat sich in den letzten Tagen noch einmal sehr imposant verabschiedet. Auf dem Acker wird die Arbeit auch langsam weniger. Das Unkraut wächst nicht mehr ganz so wild und die Pflanzen sind mittlerweile so tief verwurzelt, dass sie nicht mehr so sehr aufs Tränken angewiesen sind. Da mich immer wieder einige Fragen zum Acker erreichen, habe ich mir gedacht, dass ich heute einfach mal die häufigst gestellten Fragen hier für alle beantworte.

Wie bist du zum Ackern gekommen?

Ich hatte mich schon länger damit beschäftigt, selber Gemüse anzupflanzen, hauptsächlich wegen meiner ständigen Allergien, die trotz vieler Allergietests nie auf irgendetwas bestimmtest zurückgeführt werden konnten. Nachdem ich meine Ernährung komplett auf Bioprodukte umgestellt hatte, wurden diese merkbar weniger. Es ist nicht nachgewiesen, warum das so ist, allerdings liegt es wohl nahe, das eventuelle Pestizide oder andere Inhaltsstoffe Gründe dafür sein könnten. Und so war das Modell der Ackerhelden genau das Richtige für mich: Biogemüse selber anpflanzen ganz ohne Pestizide und ich kann steuern, was auf den Tisch kommt.

Ist das Ackern nicht total viel Arbeit?

Ich würde lügen, wenn ich diese Frage mit nein beantworten würde. Ja, so ein Acker benötigt viel Aufmerksamkeit, sei es das ständige Jäten und Wässern in der Anfangszeit, das Bekämpfen von natürlichen Feinden auf natürliche Art (Nacktschnecken absammeln ist wirklich, wirklich ekelig) oder eventuelle schwierige Wetterumstände (so ein Acker kann auch im Regen ersaufen). Auch ist die Arbeit (dreckig, viele Insekten, anstrengend) bestimmt nicht jedermanns Sache, darüber sollte man vorher gut nachdenken, denn es gibt immer wieder Ackerhelden, die nach kurzer Zeit schon aufgeben. Ich persönlich habe viel Spaß beim Ackern (was mich selber überrascht hat), nach einem anstrengenden Arbeitstag im Büro tut die frische Luft und die (manchmal anstrengende) Arbeit wirklich gut. Man kann herrlich von allem abschalten. Und ich muss sagen, dass ich auch einen gewissen positiven Ehrgeiz verspüre, eine tolle Ernte zu erhalten.

Lohnt sich so ein Acker?

Ich finde diese Frage immer wieder schwierig. Geht man wirklich nur vom Geld aus, würde ich fast behaupten, dass es sich nicht lohnt, zwar ist der Ernteertrag weitaus mehr wert als die Ackermiete (gemessen an Preisen für Bioprodukte) - auch in diesem eher wetterbedingten schlechten Jahr - aber die Arbeit, die man in einen Acker stecken muss, übertrifft den Ertrag. Dennoch lohnt sich für mich persönlich der Acker weitaus mehr, denn die Arbeit gleicht mich aus und ich fühle mich wirklich gut. Also hier geht es nicht um Geld, sondern um persönliches Wohlbefinden.

Was hast du durch den Acker gelernt?

Eine Menge, aber am nachhaltigsten war für mich die Erkenntnis, welch harte Arbeit Bauern wohl leisten. Daraus resultiert auch die Erkenntnis, das die Preise für Biogemüse mehr als gerechtfertigt sind und das Gemüse von allen anderen Bauern eigentlich auch viel mehr wert ist bzw. sein muss. Auch kann ich nun einige Pflanzen schon in einem sehr frühen Wachstumsstadium erkennen und habe viel darüber gelernt, wie man auf eine biogerechte Art Schädlinge bekämpfen und Erkrankungen der Pflanzen behandeln kann.

Passieren dir auch schon mal Mistakes auf dem Acker?

Allerdings, ich weiß ja nicht wie, aber wenn ich gießen muss (denn meistens macht das mein Liebster), bin ich irgendwie immer von oben bis unten nass. Besonders gerne gieße ich auch meine Füße mit. Oder wenn ich mit der großen Harke das Feld auflockern will, schaffe ich es immer wieder mir einen Haufen Dreck in meine Schuhe zu kippen. Besonders gut bin ich auch im Ausrutschen auf nassen Matschstellen. 

Und wo wir nun schonmal beim Dreck in den Schuhen sind: Wir haben neulich unsere Kartoffeln ausgemacht und daraus einen leckeren Kartoffelsalat gemacht.

Ackermomente, Kartoffelsalat, Fleurcoquet


Rezept

Menge: 4 Personen

Zutaten Pesto

150 g Rucola
10 g frischen Basilikum
30 g geriebenen Parmesankäse
2 Knoblauchzehen
25 g Pinienkerne
2-3 EL Olivenöl

Zutaten Salat

400 g Kartoffeln
4 Frühlingszwiebeln
250 g kleine Tomaten
1 Hand voll Rucola
Rucolapesto
4 EL Olivenöl

Zubereitung Pesto


  1. Pinienkerne in einer fettfreien Pfanne kurz anrösten.
  1. Alle Zutaten in einen Mixer geben und solange mixen, bis eine cremige Konsistenz entsteht.

Zubereitung Salat

  1. Kartoffeln sauber schrubben und in Scheiben schneiden. 
  1. Diese dann auf ein mit Backpapier ausgelegtes Backblech verteilen und mit Olivenöl bestreichen.
  1. Kartoffeln für 15-20 min bei 200 °C in den Backofen geben und anschließend auskühlen lassen.
  1. Kartoffelscheiben mit Pesto vermischen und etwas ziehen lassen.
  1. In der Zwischenzeit Tomaten und Frühlingszwiebeln klein schneiden und Rucola sauber machen. Anschließend alles zu den Kartoffeln geben und verrühren.
Fertig ist der Kartoffelsalat.

Ihr habt noch mehr Fragen, die euch zum Acker interessieren? Dann her damit, ich beantworte sie gerne.

Und jetzt habt einen schönen Sonntag.

Eure




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